Eine Stadt, die Geschichte schrieb

Während meines Besuchs der Ruinen der Stadt Asseria war ich tief beeindruckt von der Fülle an Geschichte und Kultur aus der Zeit des alten Roms. Die widerstandsfähigen Mauern und jeder einzelne Stein erzählten Geschichten einer längst vergangenen Zivilisation.

Das monumentale Stadttor, das im Jahr 113 n. Chr. Kaiser Trajan gewidmet wurde, sowie die unregelmäßig angelegte, befestigte Stadt mit sorgfältig restaurierten Quadersteinmauern hinterließen bleibenden Eindruck. Archäologische Ausgrabungen förderten ein römisches Forum und eine Basilika zutage – Zeugnisse des Reichtums und der Bedeutung dieser Stadt.

Besonders bemerkenswert: Beim Bau der Mauern wurde kein Mörtel verwendet – ein Zeichen außergewöhnlicher Handwerkskunst. Die Steine sind so präzise gesetzt, dass nicht einmal ein Blatt Papier dazwischen passt!

Obrazek WhatsApp 2023 10 11 v 14.43.39 40348375 | ASSERIA - Ruinen der antiken Stadt

Außerhalb der Mauern befindet sich eine große Anzahl liburnischer Grabmonumente, sogenannte Cipus (siehe Foto rechts). Alle wurden lokal gefertigt – ein Hinweis auf die lange Tradition der Steinmetzkunst in der Region Benkovac. Diese Denkmäler sind zylindrisch geformt und – man muss es sagen – erinnern teilweise an phallische Symbole. Eine beeindruckende Sammlung ist im nahegelegenen Museum von Benkovac ausgestellt. Der Cipus endet oft mit einem Schädel, der mit Schuppen verziert ist. Auf der Außenseite befindet sich ein Inschriftenfeld mit Informationen über den Verstorbenen: Name, sozialer Stand, öffentliche Ämter, Familie, magische Formeln, Flüche, Danksagungen und mehr. Die Spitze des Cipus ist in der Regel mit einer stilisierten Pinienzapfenform verziert. Dieses Symbol findet sich weltweit und steht für ewige Jugend und Unsterblichkeit. In der römischen Religion taucht es häufig auf – besonders in anatolischen Kulten – und ist ein häufiges Motiv auf Grabsteinen. Man glaubte, dass es böse Kräfte abwehrt und den Körper vor Verfall schützt.

Achtung bei der Anfahrt!

Schon die Anreise von BUQEZ nach Asseria war ein kleines Abenteuer. Navigationssysteme wählen gerne den kürzesten Weg – was nicht immer der beste ist. Nach etwa 30 Minuten Fahrt von BUQEZ über das Dorf Vrana und die Autobahn erreicht man Benkovac. Von dort schickte uns das Navi auf eine unangenehme, steinige Nebenstraße abseits der Route 56.

Dieser Weg ist voller großer Steine und kann für Fahrzeuge ohne Offroad-Ausstattung problematisch sein.

Ich empfehle stattdessen ausdrücklich folgende Route:

1. Benkovac

2. Buković

3. Podgrad

4. Asseria

Diese Strecke erspart nicht nur Stress, sondern bietet auch die Gelegenheit, die Landschaft und das Flair der umliegenden Dörfer zu genießen. Sie ist zwar etwas länger, aber glauben Sie mir – es lohnt sich. Sie kommen entspannter an und haben eine angenehmere Fahrt.

Fazit:
Der Besuch von Asseria war eine unvergessliche Zeitreise. Es war weit mehr als nur ein Blick auf antike Ruinen – es weckte Bewunderung für das technische Können und die künstlerische Ausdruckskraft einer einst bedeutenden Zivilisation.

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